Hier kommt Eure Hilfe an:
Hier stellen wir gemeinsam mit der NRZ und der RP die 20 gemeinnützigen Einrichtungen vor, deren Arbeit wir mit den Spendengeldern aus der Aktion „Bewegen hilft 2021“ unterstützen.
Das waren die Spendenempfänger im Jahr 2020
(Quelle: NRZ/WAZ vom 08.08.2020)
(Quelle: NRZ/WAZ vom 03.08.2020)
(Quelle: NRZ/WAZ in Moers)
Hospiz und Bunter Kreis bekommen Hilfe
Bewegen hilft unterstützt auch diese beiden Einrichtungen in diesem Jahr
Wenn am 7. August am linken Niederrhein die Aktion Bewegen hilft beginnt, wird auch Geld für die zwei folgenden Einrichtungen gesammelt: für das Hospiz in Rheinberg und den Bunten Kreis Duisburg-Niederrhein.
Eigentlich war fürs Frühjahr eine große Spendenaktion zugunsten des Neubaus des Rheinberger Hospizes Haus Sonnenschein geplant. Mit dem gesammelten Geld sollte die Inneneinrichtung finanziert werden. Die 500 Flyer dafür waren gedruckt, liegen nun aber unberührt im Schrank. Die Corona-Krise hat die Veranstaltung unmöglich gemacht. „Ob wir im Herbst einen zweiten Anlauf nehmen, ist fraglich. Viele Menschen sind aufgrund der Krise arbeitslos geworden oder in Kurzarbeit geraten, da können wir nicht noch um Spenden bitten“, erklärt Beate Bergmann, Leiterin des Hospizes.
Gut, dass „Bewegen hilft“, die Charity-Aktion von Guido Lohmann, 2020 zwar in einer etwas anderen Form, dennoch aber stattfinden kann. Bereits seit mehreren Jahren erhält das erste und bisher einzige Hospiz im Kreis Wesel einen Teil des Spendenerlöses. „Wir freuen uns sehr, dass Guido und Monika Lohmann uns weiterhin im Blick haben. Das ist eine enorme Wertschätzung unserer Arbeit“, sagt Bergmann. Das Hospiz versorgt und begleitet jährlich knapp 100 unheilbar kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase.
Ende des Jahres soll der Neubau, der rund 2,3 Millionen Euro kostet, bezugsfertig sein. Dann gibt es zehn statt wie bisher acht Einzelzimmer. „Jede Spende, dir wir haben, stecken wir in den Neubau“, sagt Bergmann. Als nächstes steht die Anschaffung der Möbel an. Die Kosten belaufen sich auf rund 15.000 Euro – pro Zimmer. „Es müssen medizinisch-gerechte Geräte und Möbel sein, die zum Beispiel schwer entflammbar sind. Dennoch wollen wir, dass keine Krankenhaus-, sondern eine wohnliche Atmosphäre entsteht.“ Das Hospiz unterstützt Bewegen hilft auch wieder mit einer Aktion. In Zusammenarbeit mit dem Rheinberger Heimatverein bietet Edeltraud Hackstein am 22. August eine Führung durch die Alltagsmenschen-Ausstellung an. Die Teilnahmegebühren von fünf Euro pro Person werden komplett an Bewegen hilft gespendet.
Auch der Bunte Kreis braucht Spenden
Auf Spenden ist auch der Bunte Kreis Duisburg – Niederrhein und westliches Ruhrgebiet angewiesen. Dabei handelt es sich um eine Nachsorgeeinrichtung, die sich für Kinder und Jugendliche engagiert, die zu früh geboren wurden, schwer oder chronisch erkrankt sind, mit einer Behinderung leben müssen oder einen tragischen Unfall erlitten haben. „Wir leisten keine Pflege, sondern versuchen mit unserem großen Netzwerk an ambulanten Hilfen die Versorgungslücke zu schließen, die nach dem stationären Aufenthalt im Krankenhaus folgt“, erklärt Antje Bandemer, Leiterin des Bunten Kreises.
Einen Teil der Kosten bekommt der Verein von den Krankenkassen erstattet. Weil die Versorgung aber nur für einen bestimmten Zeitraum bewilligt wird, viele Familien aber eine längere Betreuung brauchen, finanziert der Bunte Kreis diese über die Spendengelder. „Wir sind sehr dankbar, dass uns Bewegen hilft unterstützt. Viele Events, bei denen wir begünstigt worden wären, sind aufgrund der Corona-Krise ausgefallen. So können wir weiterhin jede Familie betreuen und müssen niemanden ablehnen. Die Spende fließt eins zu eins in die Arbeit mit den Familien“, betont Antje Bandemer.
(Quelle: NRZ Moers v. 23.7.2020 - Jasmin Ohneszeit)
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(Quelle: NRZ/WAZ vom 16.7.2020)
(Quelle: Rheinische Post vom 27.06.2020)
(Quelle: NRZ/WAZ vom 27.06.2020)
(Quelle: RP Moers vom 17.8.2019)
(Quelle NRZ/WAZ vom 16.08.2019)
(Quelle RP Moers vom 17.8.2019)
Spendenempfänger Bewegen hilft 2018
Angelman e.V.
Lokalkompass 15.2.2018
DLRG; Ortsgruppen Moers und Rheinkamp
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Der Neukirchener Erziehungsverein plant eine Bewohnerzeitung
(NRZ, 02.08.2018 - Sonja Volkmann / Foto: Volker Herold)
Laura, Betreuer Marcel Palzer, Felix, Andrea Cox, Pfarrer Hans-Wilhelm Fricke-Hein und Marvin sprechen über die Zeitung.
NEUKIRCHEN-VLUYN. Der Neukirchener Erziehungsverein möchte eine Bewohnerzeitung ins Leben rufen
Ein ehrgeiziges Projekt. Aber: Es gibt schon viele Ideen.
Block und Bleistift liegen auf dem Tisch. Ein wenig ungeduldig wartet Marvin darauf, dass die anderen zu ihm stoßen: Laura, der Betreuer Marcel Palzer, Felix, Andrea Cox, die Fachbereichsleiterin im Behindertenverbund, und der Direktor des Neukirchener Erziehungsvereins, Pfarrer Hans-Wilhelm Fricke-Hein. So ganz allmählich brennt die Sonne einem ganz schön auf den Kopf.
Aber: Besondere Pläne verlangen besonderen Einsatz. Auch hier und jetzt. Denn es gibt eine neue Idee. „Wir planen ein Redaktionsprojekt“, klärt Andrea Cox auf, die für das stationäre Wohnen der Kinder und Jugendlichen zuständig ist.
Der Neukirchener Erziehungsverein möchte eine Bewohnerzeitung für die Wohngruppen ins Leben rufen. Es gibt acht Gruppen in Neukirchen-Vluyn und drei Gruppen in Wegberg bei Heinsberg.
Man mag die Planungen durchaus als Herausforderung bezeichnen, denn die Wohngruppen richten sich an Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren „mit geistigen, körperlichen und schwerstmehrfachen Behinderungen sowie autistischen Fixierungen“, wie es auf der Webseite des Erziehungsvereins heißt. „Wir haben auch Kinder mit starken Traumatisierungen“, sagt Pastor Fricke-Hein.
Produktive Ideen auf den Konferenzen
Viermal im Jahr treffen sich die Gruppensprecher zu einer Konferenz, erklärt Andrea Cox. In diese Konferenzen würden produktive Ideen eingebracht.
So sei vor etwa drei Monaten die Idee aufgekommen, eine eigene Zeitung für die Bewohner auf die Beine zu stellen.
Derzeit sind die Verantwortlichen noch in der Findungsphase und planen zunächst zwei Ausgaben pro Jahr. Man müsse auch erst einmal schauen, wie groß der Aufwand ist, sagt Cox.
Ideen gibt es reichlich. Die Jugendlichen könnten die eigenen Gruppen vorstellen, heißt es. Oder sie könnten von ihren Urlaubsreisen berichten. „Da gibt es eine Menge zu erzählen“, wirbt Andrea Cox. Platz sollen aber auch Aufrufe zum gemeinsamen Fußballspielen finden oder etwa Ankündigungen von Geburtstagen.
Bei den Kosten spielt Bewegen hilft eine Rolle
Und selbstverständlich soll es regelmäßige Redaktionskonferenzen mit allen an der Zeitung beteiligten Mitarbeitern und Autoren geben, in denen die Themen besprochen werden. Das Ganze soll schließlich in einem professionellen Layout münden. Auch hierzu bedarf es noch weiterer Gespräche.
Im Herbst soll es losgehen. Etwa 1000 Euro pro Ausgabe für Redaktion/Layout / Druck planen Andrea Cox, Hans-Wilhelm-Fricke-Hein und die Pressesprecherin des Neukirchener Erziehungsvereins, Andrea Leuker, etwa ein. Hier kommt die Aktion Bewegen hilft ins Spiel. Die Spendengelder, die aus dem Aktionszeitraum an den Erziehungsverein ausgegeben werden können, sollen in dieses ehrgeizige Projekt investiert werden.
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Life Balance
AKTION BEWEGEN HILFT
Moers: Das Leben wieder in die Balance bringen
Matthias
(NRZ Matthias Alfringhaus
27.07.2018 )
AM NIEDERRHEIN. Bewegen hilft, die Aktion für sportliches und soziales Engagement, unterstützt das Projekt Life Balance Die Kursleiterin hat einen Wunsch
Bewegen hillft, die von Guido Lohmann gegründete große Aktion für sportliches und soziales Engagement am Niederrhein, unterstützt in diesem Jahr auch das Projekt Life Balance (Lebensbalance) des SCI:Moers. Bei dem Projekt geht es um die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen, Ernährung und Sport stehen im Mittelpunkt. Viele der Kursteilnehmer bringen zu Beginn des sechsmonatigen Kurses ein stattliches Gewicht auf die Waage. Am Ende haben sie es nicht nur stark reduziert, sondern auch das Selbstwertgefühl enorm gesteigert. Dazu kommen übliche Elemente wie Bewerbertraining oder die Schulung des persönlichen Auritts. „Verminderung von Vermittlungshemmnissen“ heißt das im Bürokratendeutsch, Life Balance wird in enger Abstimmung mit dem Jobcenter durchgeführt.
Selbstständig arbeiten
„Für uns ist wichtig, dass die Menschen im Kurs hinter dem stehen, was sie hier
tun. Für Übergewicht gibt es immer Gründe, und wir versuchen gemeinsan, diese
Gründe zu erforschen und gegen das Übergewicht anzugehen. Die Teilnehmer
lernen, selbstständig zu arbeiten“, sagt Iris Poljak, die das Projekt zusammen mit
dem Fitness-Coach Jürgen Schneider leitet.
Zentraler Treffpunkt ist die ehemalige Barbaraschule in Meerbeck. Regelmäßig
besuchen die Kursteilnehmer aber auch das Fitnessstudio Fitpoint in Repelen, das
in diesem Fall Kooperationspartner des SCI:Moers ist. Was allerdings fehlt, ist ein
Gymnastikraum, und genau hier kommt die Aktion Bewegen hil
ins Spiel. „Wir
sind dem Team von Bewegen hil
sehr dankbar, dass wir Unterstützung
bekommen. Wir würden in der ehemaligen Barbaraschule gern einen Raum mit
Matten, Trainingsbällen und Faszienrollen einrichten, der nicht nur dem Sport,
sondern auch der mentalen Entspannung dienen soll. Dafür fehlt bisher das
Geld“, sagt Kursleiterin Iris Poljak.
Marcel hat 160 Kilo abgenommen
Marcel Schönbach hat bereits die Balance in seinem Leben wiedergefunden. „Er
hat 160 Kilogramm abgenommen und auch die Vermittlung in den Arbeitsmarkt
hat geklappt.Im Herbst tritt er eine Stelle an“, so Iris Poljak. Auch darüber hinaus
kommen durchweg positive Signale aus dem Kurs. Das schönste Signal laut Poljak:
„Viele Kursteilnehmer möchten die Maßnahme verlängern.“
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Hier stellen wir Euch nach und nach gemeinsam mit der NRZ und der RP die Vereine und Organisationen vor, die mit den Spendengeldern aus der Aktion 2017 unterstützt werden.
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Behinderten Sportgemeinschaft Xanten e.V.
Alzheimer Gesellschaft Moers - Niederrhein e.V.
Kinderhilfswerk Gomel e.V.
Tierschutzverein Moers
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Lebenshilfe Moers e.V. - Freizeitangebot erleichtert das Leben behinderter Menschen
Sport und Bewegung haben einen hohen Stellenwert im Verein Lebenshilfe. Die „Lebenshilfe“ organisiert Konzertbesuche, Fahrten und andere Aktivitäten für behinderte Menschen. Ob Tanzen, Fußball, Kegeln, Kochen oder Reiten - das Angebot der Freizeitaktivitäten ist groß. Mit seiner Arbeit möchte der Verein behinderten Menschen und deren Angehörigen helfen, das Leben einfacher zu gestalten - und das schon seit 40 Jahren. Gut 200 Familien aus Moers, Rheinhausen, Homberg, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg bilden heute die Lebenshilfe.
Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Vereins gehören das Fußballtraining, das jeden Donnerstag stattfindet, sowie das Turnen an jedem Montag. Auch die Flamingos, die Tanzgruppe der Lebenshilfe Moers, trainieren unter der Leitung von Anna Hillebrand an festen Terminen. Besonderen Zuspruch erfährt das Kegeln. Verschiedene Kegelgruppen, wie die Gruppe der Erwachsenen, oder die „flitzenden Kugeln“, treffen sich regelmäßig. Klassiker sind auch die Frühstückstreffen und Spielenachmittage. Dirk Möwius, Vorsitzender der Lebenshilfe, berichtet, dass es neben den regelmäßigen Aktivitäten auch Sonderaktionen gibt. So ging es mit dem Actionclub gerade erst mit kleinen Booten über die Südsee in Xanten. Guido Lohmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein und durch seine Aktion „Bewegen hilft“ einer der großen Förderer der Organisation war gern mit dabei.
„Die Spenden aus ,Bewegen hilft’ erlauben uns, derzeit ein so umfangreiches Programm wie noch nie in 39 Jahren anzubieten“, freut sich der Vorsitzende Dirk Möwius. Deshalb ist es für die Lebenshilfe selbstverständlich, wieder aktiv mitzumachen. Guido Lohmann wird dann mit Gästen beim Fußballtraining in Meerbeck erleben, wie gut die Männer und Frauen der Lebenshilfe mit dem Ball umgehen können.
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Die Klimpansen des SV Sonsbeck
Der SV Sonsbeck wird ebenfalls von der Aktion Bewegen hilft mit Spenden bedacht. Die Abteilung „Klimpansen“, die sich dem Klettern widmet, besteht aus rund 25 Kindern und Jugendlichen, die etwa zu einem Drittel aus behinderten Kletterern besteht. Gegründet wurde die Abteilung 1999 von Willi Kisters, der selbst viel Sport treibt und auch gerne klettert, wie er bekundet. Beim Klettern im Landschaftspark in Meiderich und in anderen Parks der Region helfen darüber hinaus etwa zehn Übungsleiter mit, die Aktiven zu sichern
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Selbsthilfegruppe für Krebserkrankte in Alpen
Eine Bedarfslücke schloss Claudia Bongers mit der von ihr gegründeten Selbsthilfegruppe für Krebserkrankte unter dem Dach der evangelischen Kirchengemeinde Alpen. Seit Januar kommen die Betroffenen jeden vierten Mittwoch im Monat im Amaliencafé zusammen. „Wir sprechen über vieles, wie beispielsweise Folgen und Nebenwirkungen von Krebstherapien, die oft schwere Energieverluste zur Folge haben. Man ist nach einer solchen Krankheit nicht mehr derselbe Mensch. Aber auch über Ängste vor Rückfällen oder Probleme bei der Rückkehr in den Beruf werden thematisiert.“ Auch Freundschaften entstehen, im Sommer kam die Gruppe beispielsweise mit ihren Partnern zum Essen zusammen. Angedacht sind aber auch Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Radeln. Einen Wunsch hat die Gründerin : „Wir würden uns über noch mehr Zulauf freuen. Bei uns ist jeder willkommen.“
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Bönninghardter Schule
Die Bönninghardter Schule in Alpen ist ein Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung des Kreises Wesel für rund 150 Kinder und Jugendliche bis 22 Jahre. Schwerpunkt ist die Förderung der geistigen und körperlich-motorischen Entwicklung der jungen Menschen. Die Bönninghardter Schule. Bönninghardter Schule. Foto: Markus Joosten Bönninghardter Schule ist eine Ganztagsschule. Schulisch gefördert werden 46 anerkannt schwerstbehinderte Schüler. Im Anschluss an die elfjährige Schulzeit folgt in der Regel eine zweijährige Berufspraxis-Stufe, die dem Berufsschulbesuch gleichkommt. Eine umfassende Förderung und eine gute Schulbildung der Kinder und Jugendlichen sind die Ziele der Bönninghardter Schule.
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SOS-Kinderdorf Niederrhein
Das SOS-Kinderdorf hat seine Wurzeln in Kleve, wo es 1969 von Hermann Gmeiner gegründet wurde. Bis heute werden dort Kinder und Jugendliche in sieben verschiedenen Familiengruppen betreut, aber auch betreute Wohngruppen gibt es im Kinderdorf. „Wir haben uns darüber hinaus inzwischen zu einem großen Träger der Jugendhilfe sowie zu einem Bildungsträger im Kreis Kleve entwickelt“, schildert Pressesprecher Heinz Thyssen. Die Angebote reichten bis hin zu Seminaren in der Altenpflege. Auch die Behindertenhilfe sei ein Aufgabenbereich. Zudem kümmere man sich um die Integration von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Hilfe für Kinder und Familien, Geborgenheit und Eröffnung von Zukunftschancen sowie die Achtung des Individuums stehen beim Leitbild des SOS-Kinderdorfes ganz oben.
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Das Haus Sonnenschein
as Haus Sonnenschein an der Orsoyer Straße in Rheinberg gibt es seit 1998. Die acht Plätze für Menschen in ihrer letzten Lebensphase sind zumeist besetzt, wie Leiterin Beate Bergmann berichtet. Sogar eine Warteliste gebe es. „Zu uns kommen oft die Betroffenen selbst, um nach einem Platz und den Aufnahmemodalitäten zu fragen.“ Ohne das große Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer sei die Betreuung der Sterbenden nicht denkbar, weiß Beate Bergmann. Neben den Betroffenen werden durch das Haus Sonnenschein auch die Angehörigen mitbetreut. Ein Arzt berät und behandelt in der palliativmedizinischen Versorgung und der Schmerztherapie. Auch seelsorgerische Betreuung wird angeboten.
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Karin Bartl leitet das Frauenhaus Duisburg
Das Duisburger Frauenhaus bietet Platz für bis zu neun Frauen mit 13 Kindern. In diesem Jahr unterstützt „Bewegen hilft“ die Arbeit.
Es gibt Dinge, die klingen wie aus einem schlechten Film. Da wird eine Frau über eine Woche lang von ihrem Mann im Keller eingesperrt. Oder ein anderer Mann reißt seiner Frau im Wahn die Haare aus und schlägt ihr permanent derart ins Gesicht, dass die Hämatome kaum auch nur im Ansatz abheilen können, bevor es die nächsten Schläge gibt.
All das ist leider keine Fiktion, sondern auch in der heutigen aufgeklärten westlichen Gesellschaft traurige Realität. Karin Bartl und ihre Kolleginnen aus dem Duisburger Frauenhaus kennen solche Fälle. Auch knapp vierzig Jahre nach Eröffnung der Schutzstätte für misshandelte Frauen im Jahr 1978 sind die Mitarbeiterinnen regelmäßig mit derartigen Gewalttätigkeiten konfrontiert.
Wenn die Frauen es nicht mehr aushalten
„Die Frauen kommen, wenn sie es gar nicht mehr aushalten können“, sagt Karin Bartl, die Leiterin des Frauenhauses. Manche ertragen die häusliche Situation länger, andere kommen relativ schnell, nachdem die Gewalt eingetreten ist. „Es gibt Frauen, die es von Kindheit an gewohnt sind, Gewalt zu erfahren“, erklärt Karin Bartl. Dabei geht es nicht nur um die physische Ausübung dessen, obwohl diese Form sicher die heftigste ist.
Auch dauerhafte Beleidigungen, Erniedrigungen und ähnliches Verhalten führen dazu, dass sich Frauen in ihrem häuslichen Umfeld nicht mehr sicher fühlen können. Die Situationen sind oft so prekär, dass manche Frauen zuweilen offenkundig an ihrer eigenen Wahrnehmung zweifeln. Das spielt den Tätern in die Hände, weiß auch die Leiterin des Frauenhauses.
Frauen bleiben durchschnittlich 36 Tage
Zwar hat sich die rechtliche Lage in den vergangenen Jahren für die Täter deutlich verschärft. Aber: Hundertprozentig kann den betroffenen Frauen die Angst damit auch nicht genommen werden. Im Duisburger Frauenhaus gibt es Appartements für neun Frauen mit insgesamt 13 Kindern. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 70 Frauen mit fast 90 Kindern aufgenommen. Deren durchschnitt-liche Wohndauer liegt bei 36 Tagen, sagt die Leiterin.
In der ersten Zeit sind die Sozialarbeiterinnen weitgehend damit beschäftigt, den Lebensunterhalt für die Frauen zu sichern. Dann beginnen Gespräche über die häusliche Situation. Eine Erzieherin kümmert sich um die Kinder, bei denen seelische Beeinträchtigungen nicht selten sind.
Es gibt zu wenig Plätze
Im Duisburger Frauenhaus arbeiten fünf Mitarbeiterinnen auf vier Stellen. „Mit den Leistungen vom Ministerium sind 54 Prozent der Personalkosten gedeckt“, sagt die Leiterin. Die Frauen, die aufgenommen werden, zahlen ein Nutzungsentgeld, mit dem die Miete, die Nebenkosten und die Instandhaltung des Gebäudes finanziert werden können. Der Rest der Personal- und Sachkosten muss über Spenden finanziert werden. Das Frauenhaus ist an das Frauen-Info-Netz angeschlossen, in dem täglich freie Plätze aktualisiert werden. Bartl: „Es gibt zu wenig Plätze für von Gewalt betroffene Frauen.“
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MOERS. Das Team des Moerser Vereins Frauen helfen Frauen soll auch in diesem Jahr Spenden aus der Aktion „Bewegen hilft“ von Guido Lohmann erhalten.
„Wir freuen uns darüber sehr, denn wir müssen jedes Jahr knapp kalkulieren“, sagt Diplompädagogin Sabine Kellner. Frauen helfen Frauen ist auf der linken Rheinseite die einzige Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen. Auch bietet sie spezielle Hilfen an nach häuslicher Gewalt. Kommt es zu einem Polizeieinsatz , weisen Polizeibeamte nach §34a Abs.4 des Polizeigesetzes NRW auf die Möglichkeit einer qualifizierten Beratung hin. Macht die betroffene Frau von dem Angebot Gebrauch, kommt das Team von Frauen helfen Frauen ins Spiel.
Darüber hinaus leistet der Verein Unterstützung für Frauen. „Treffpunkt und allgemeine Beratung bei aktuellen Lebensfragen“, lautet der Titel des diesjährigen Programms. Die Unterstützung wird angenommen: Im vergangenen Jahr gab es Beratungen für 470 Frauen, soviel wie selten zuvor in der Geschichte des Vereins. In den Gesprächen geht es zum Beispiel darum, wie Frauen sich bei Trennung oder Scheidung schützen können. Sabine Kellner: „Wir erleben zunehmend, dass Frauen Gewalt angedroht wird oder sie eingeschüchtert werden, wenn es um Trennung oder Scheidung geht.“
Die Finanzdecke ist dünn
Bei über 280 Frauen, die 2016 Gespräche mit dem Team führten, spielte eine Form von Gewalt eine Rolle. Die Kriseninterventionen erfordern neben der fachlichen Kompetenz häufig den vollen Einsatz der Beraterin. Wenn dann noch eine dünne finanzielle Decke hinzukommt, kann eine Spende von „Bewegen hilft“ sehr beruhigen. „Wir haben das Geld zur Absicherung unserer Arbeit eingesetzt“, berichtet Sabine Kellner über die Verwendung jener Spende, die 2016 aus der Aktion von Volksbankchef Guido Lohmann hervorgegangen ist.
Zurzeit sind Kellner und ihre Kollegin Axana Getzlaff auf der Suche nach einer weiteren Fachfrau. Auch eine neue ehrenamtliche Bürokraft , die sich um die Verwaltung und erste Kontakte kümmert, ist willkommen.
In dem Verein sind 40 Frauen. 85 Prozent der Personalkosten werden vom Land übernommen, die Städte Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg sowie der Kreis Wesel geben Zuschüsse. Trotzdem, so Kellner, bleiben Jahr für Jahr rund 20 000 Euro, die der Verein selbst aufbringen muss. Frauen helfen Frauen freut sich über das Engagement von Bewegen hilft und wird die Aktionim Rahmen der Möglichkeiten unterstützen.
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Siegbert Naujoks, Dagmar Friehl und Thomas Simon /Foto: U. Michels
NEUKIRCHEN-VLUYN. Die Aktion Bewegen hilft unterstützt in diesem Jahr auch die Kinder- und Jugendhilfe des Erziehungsvereins.
Gewünscht sind dort besondere Bälle. Mit schwierigen und verhaltensauf-fälligen Jugendlichen kennt Thomas Simon sich aus. Er ist Leiter des Kinder- und Jugenddorfes beim Neukirchener Erziehungsverein. Dort gibt es zehn Wohngruppen mit jeweils sechs bis acht Plätzen. „Die Jungs leben etwa ein bis drei Jahre dort“, erklärt Thomas Simon. Sie sind im Alter von acht bis 19 Jahren und erfahren in diesem Umfeld eine intensive Betreuung. Eine wichtige Facette des pädagogischen Konzeptes sind bewegungsintensive Inhalte.
Fußball-AG So gibt es jeweils montags und dienstags die Fußball-AG für die Jungs. Das Ziel: Es wird nicht nur wild drauflos gekickt, vielmehr sollen die Jungs das soziale Miteinander lernen. Sie sollen erfahren, wie man dem Gegenüber mit Respekt begegnet. „Das Spiel wird regelmäßig unterbrochen, wenn etwas schief gelaufen ist“, erklärt der Leiter des Kinder- und Jugenddorfes.
Heißt: Es bleibt nicht bei einem Strafstoß oder einer gelben Karte. Im Dialog wird geklärt, warum das Verhalten auf dem Platz nicht akzeptabel war. „Die Teilnahme an der AG ist verbindlich“, erklärt Simon. „Zur Zielerreichung.“ Denn: Die Jungs haben sich Ziele gesetzt, was sie im Laufe ihres Aufenthaltes in Neukirchen-Vluyn an ihrem Verhalten verbessern wollen. „Sie haben einen sehr strukturierten Tagesablauf und Wochenplan“, erklärt Dagmar Friehl, die Geschäftsbereichsleiterin der Kinder- und Jugendhilfe beim Erziehungsverein.
Und: „Es geht darum, dass sich die Jungs einüben für die Regeln, die außerhalb herrschen.“
Thomas Simon freut sich, dass seine Arbeit mit Spendengeldern von Bewegen hilft unterstützt werden soll. Von dem Geld sollen so genannte Bubbles für die Fußball-AG gekauft werden. Das sind PVC-Bälle, in die die Spieler bis zur Hüfte hineinschlüpfen, um dann als Kugel mit zwei Beinen über den Fußballplatz zu laufen. Die Menge der Bälle könne man je nach Höhe der Zuwendung variieren.
Und auch das zweite Projekt, das mit dem Spendenanteil finanziert werden soll, hat mit Bewegung zu tun. Es gibt einen Verbund der Förderschulen im Kinder- und Jugendhilfeverbund des Neukirchener Erziehungsvereins. Dessen Leiter ist Siegbert Naujoks.
600 Schüler werden an den Schulen des Verbundes unterrichtet, 130 an der Hans-Lenhard-Schule und 470 an der Sonneck-Schule. „Es gibt zwei Besonderheiten“, erklärt Siegbert Naujoks. In Tagesgruppen werden bis zu 46 Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur zehnten Klasse zwischen acht und 16 Uhr unterrichtet und betreut.
„Und es gibt externe Projektklassen“, erläutert Naujoks weiter. Die Schüler in diesen Klassen seien in der Vergangenheit dadurch aufgefallen, dass sie gar nicht mehr zur Schule gegangen seien oder auffälliges Verhalten an den Tag gelegt hätten.
Projektklassen
In den Projektklassen werden jeweils sechs Schüler von einem Lehrer und einem Pädagogen betreut. Naujoks: „Eine hohe Personaldichte, die es ermöglicht, neben dem Unterricht besondere Projekte durchzuführen.“ Dieses beispielsweise in der Freizeitpädagogik. Siegbert Naujoks wünscht sich einen Klassensatz Mountainbikes. „Radfahren ist mehr als das Beachten von rechts und links“, sagt er. Geplant sind auch Fahrten auf dem Bergabparcours der Halde. Geld für derartiges Material sei im Etat nicht vorgesehen, sagt Naujoks.
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Diese Vereine und Organisationen wurden im Jahr 2016 mit insgesamt 75.000 Euro von Bewegen Hilft unterstützt
Familienzentrum der evangelischen Kirchenge-meinde in Repelen
Wo die Familie im Mittelpunkt steht
Die Kita ist das Herzstück des Familienzentrums.
Guido Lohmann will mit seiner Aktion „Bewegen hilft“ Initiativen unterstützen, die auf private Spenden angewiesen sind. Eine davon ist das Familienzentrum der evangelischen Kirchengemeinde in Repelen.
Von Jürgen Stock | RP
Wer als Ortsunkundiger an einem Vormittag in die Siedlung südlich der Lintforter Straße gerät, kann das Pech haben, dass er niemanden trifft, der ihm auf Deutsch den Weg weisen kann. Deutsch ist hier im Repelener Westen eine Fremdsprache. Aber Türkisch ist es zum Teil auch: „Viele türkische Kinder, die zu uns in die Kita kommen, sprechen selbst ihre eigene Muttersprache nicht richtig“, sagt Uwe-Jens Bratkus-Fünderich, seit 25 Jahren Pfarrer in Repelen. Die Kindertagesstätte an der Gerhard-Hauptmann-Straße ist das Herz des Familienzentrums Repelen, das jetzt von der Spendenaktion „Bewegen hilft“ profitieren soll.
Das Zentrum mit seinen weiten Grünflächen wirkt in der monotonen Repelener Häuserlandschaft wie eine Oase der Vorbildlichkeit. Unter 300 Kindertagesstätten, die sich in NRW an einem Zertifizierungsverfahren beteiligten, schnitt die viergruppige Einrichtung in Repelen unter den 60 besten ab.
Früher als anderswo wurden hier moderne pädagogische Erkenntnisse in die Tat umgesetzt. Da sind zum Beispiel die Freianlagen. Die Kirchengemeinde ließ dort Büsche pflanzen, die Versteckmöglichkeiten bieten. Die Schaukel steht nicht mehr in der Mitte des Geländes, damit Kinder sich nicht beim Spielen stören können.
Ein Halbtagsangebot sucht man hier vergeblich. „Das wäre nicht im Interesse der meisten Kinder, die hier im Stadtteil leben“, sagt Bratkus-Fünderich. Rund ein Drittel der Kinder stammt aus Familien mit Migrationshintergrund. Eltern können ihren Nachwuchs für 35 oder für 45 Stunden abgeben. „Kämen die Kinder früher nach Hause, würden die meisten doch nur vor dem Fernseher hängen“, sagt der Pfarrer.
Inzwischen gibt es unter dem Dach der Kindertagesstätten ein weit gefächertes Angebot für Familien. Rund 20 Gruppen sind dort aktiv: Von der Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftshilfe über das Pekip-Eltern-Baby-Programm über die Frühfördergruppe Opstapje bis hin zu interkulturellen Handarbeitsgruppen und den Treffen des Posaunenchors der Gemeinde.
Es ist offensichtlich, dass kirchensteuerzahlende Protestanten nur zu einem Bruchteil von diesem Angebot profitieren. Das gilt zum Teil auch für das ausschließlich durch Spenden finanzierte Kulturprogramm in der alten Dorfkirche, zu der häufig Besucher von weither kommen. Doch diese Linie sei in der Gemeinde unumstritten, sagt der Pfarrer: „Christen sollten nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere da sein.“
Umso schöner, wenn sich im Laufe der Jahre sichtbare Erfolge einstellen. Bratkus-Fünderich: „Es ist doch toll, wenn türkische Mütter aus der Opstapje-Gruppe sich später in der Schulpflegschaft engagieren oder Kinder, die sonst nur einen Hauptschulabschluss gemacht hätten, das Abitur ablegen.“
Quelle: RP
https://www.moers.de/de/kinder-und-jugendeinrichtungen/ev.-familienzentrum-und-tageseinrichtung-fuer-kinder-gerhart-hauptmann-strasse/
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Freundeskreis Suchthilfe Xanten
Zufriedene Abstinenz hilft gegen Rückfall
VON PETER GOTTSCHLICH | RP
Im Freundeskreis Suchtkrankenhilfe treffen sich trockene Alkoholiker. Die Aktion Bewegen hilft unterstützt die Arbeit.
Das Wort Alkohol fällt zum ersten Mal nach einer Viertelstunde, obwohl sieben trockene Alkoholiker zusammensitzen. Aber heute haben sie wichtigere Dinge zu besprechen als ihre Sucht. Sie blicken auf eine gemeinsame Radtour zurück, die sie am Sonntag unternommen haben. Zum Frühstück trafen sie sich im „Lieblingscafé" in Vynen. Dann radelten sie nach Obermörmter, setzten mit der Fähre über den Rhein. Sie legten in Rees-Mehr eine Pause an, um nachmittags bis nach Bislich zu fahren, wo sie mit der nächsten Fähre den Rhein querten. Im Landhaus in Wardt ließen sie die Tour ausklingen, von der alle begeistert erzählen.
Die Mitglieder des Freundeskreises Selbsthilfegruppe Suchtkrankenhilfe Xanten können glückliche Stunden erleben, ohne Alkohol zu konsumieren. Zufriedene Abstinenz nennen sie das. „Ich habe nicht das Gefühl, es würde mir etwas fehlen“, beschreibt Brigitta Leder den Begriff, die zusammen mit Erwin Rieger die Marienbaumer Gruppe des Freundeskreises begleitet. „Ich fühle mich frei. Sonst könnte ich nicht abstinent leben.“
Einstmals war sie nicht frei. Sie konnte nicht leben, ohne zur Flasche zu greifen. „Ich habe mir vorgemacht, ich sei nicht abhängig“, berichtet sie. „Es hat lange gedauert, bis ich gesagt habe: ,Ich bin Alkoholikerin.' Ich hatte den Willen, mit dem Trinken aufzuhören, was ganz ohne Druck von außen nicht funktioniert hätte.“ Diese Aussage könnten die anderen Mitglieder im Freundeskreis wiederholen. Dabei sind ihre einstigen Trinkerkarrieren unterschiedlich. „Die Geschichten sind ganz individuell“, sagt Hans-Dieter Dormoolen, der den Freundeskreis vor 25 Jahren gründete und bis 2014 Begleiter der Marienbaumer Gruppe war. „Deshalb kann eine Behandlung nur individuell sein.“
Wenn Alkoholiker sich nichts mehr vormachen und trocken werden wollen, können sie in eine stationäre oder ambulante Therapie gehen. „Erst dann kommen wir ins Spiel“, sagt Erwin Rieger. „Hier können sich die Mitglieder austauschen, und die anderen hören ihnen zu, weil sie ein ähnliches Schicksal hatten.“ Sie erfahren, was andere in bestimmen Situationen gemacht haben, wenn sie nicht mehr zur Flasche gegriffen haben. Sie lernen, zufriedene Abstinenzler zu werden.
„Die Gefahr eines Rückfalls ist groß", sagt Erwin Rieger aus eigener Erfahrung. „Am Anfang bin ich nach fünf Jahren zurückgefallen. Ich habe erst ein kleines bisschen getrunken. Dann war mein Suchtgedächtnis wieder aktiv. Nach einigen Wochen musste ich wieder so wie früher trinken.“ Ihm gibt der Freundeskreis Halt. Außerdem hat er hier eine Aufgabe - beispielsweise das 25-jährige Jubiläum mit zu organisieren, das der Freundeskreis am 17. September an 10 Uhr in der Mensa des Gymnasiums an der Poststraße feiert. „Wir treffen uns auch zu einem Weckmannessen, einer Adventsfeier und einem gemeinsamen Kegeln“, erzählt er. „Dazu kommt die Fahrradtour im Sommer und die Jahreshauptversammlung. Der Freundeskreis Xanten besteht aus zwei Gruppen.
Die eine trifft sich jeden Mittwoch, 19 Uhr, in Marienbaum im Konferenzraum der Sparkasse an der Kalkarer Straße. Diese Gruppe wird von Brigitta Leder, Telefon 02804 1636, und Erwin Rieger, Telefon 0175 4679407, begleitet.
Die andere Gruppe kommt jeden Donnerstag im Haus Michael, Kapitel 17, zusammen. Sie wird von Frank Fröhlich begleitet, Telefon 02801 705405. Dem Freundeskreis gehören trockene Alkoholiker und Angehörige an. Er ist aber auch für andere Süchtige offen, beispielsweise für Pokemonitis, also Computerspielsucht.
Der Freundeskreis gehört dem Landesverband der Freundeskreise Suchthilfe an. Er wird durch Spenden unterstützt, wie jetzt bei der Aktion „Bewegen hilft“ von Guido Lohmann.
www.Freundeskreis-Xanten.de
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Flüchtlingshilfe Alpen
Drei Beispiele für vorbildliche Flüchtlingsarbeit
Drei Beispiele für vorbildliche Flüchtlingsarbeit
Seit gut einem halben Jahr kümmert sich in Alpen ein Verein um die 224 Flüchtlinge. Aktion „Bewegen hilft“ fördert das Engagement.
Von Peter Gottschlich | RP
„Am Anfang mussten wir Chaos bewältigen. Dann haben wir Perspektiven entwickelt.“ Patrick Depuhl fasst zusammen, was die „Flüchtlingshilfe Alpen“ auszeichnet. Er ist Vorsitzender der Gruppe von Ehrenamtlichen, die im Tagesgeschäft aktiv sind. Dabei haben sie auch eine langfristige Entwicklung im Blick. Das zeigen drei Beispiele.
Beispiel I Ein Fragebogen liefert den Aktiven wichtige Informationen über die Flüchtlinge. Neben Namen, Geburtsland und Familienstand enthält er vor allem Fragen nach der beruflichen Perspektive. Welche Schulausbildung haben die Flüchtlinge? Welche Sprachen sprechen sie? Welchen Beruf haben sie gelernt? Wollen sie sich in Deutschland qualifizieren? Welchen Beruf wollen sie ausüben? „Andere haben uns das abgeguckt“, berichtet Vize- Vorsitzender Dr. Wolfgang Burgbacher. „Nach uns hat die Arbeitsagentur einen ähnlichen Fragebogen eingeführt.“ Für den promovierten Volkswirt spielt es keine Rolle, ob die Flüchtlinge nach einer Berufsausbildung in Deutschland bleiben oder in ihr Heimatland zurückkehren. „Gerade im Handwerk brauchen wir junge Menschen“, erzählt der 67-jährige Alpener. „Wir konnten Praktika vermitteln, aus denen Ausbildungen entstehen können, wenn Sprachkurse parallel laufen. Gleichzeitig ist es eine ausgelagerte Entwicklungshilfe, wenn Flüchtlinge hier lernen und in ihre Heimatländer zurückkehren. Mit ihnen entsteht dann ein Mehrwert vor Ort.“
Beispiel II Die Fahrradwerkstatt ist sehr erfolgreich. Die Flüchtlingshilfe rief alle Alpener auf, Fahrräder zu spenden, die sie nicht mehr brauchen. „Teilweise sind sie noch sehr gut“, erzählt Stephan Hertel. Der 56-jährige Sonderschullehrer codiert die Räder. Außerdem hält er eine Schablone an die Sattelstange des Rahmens, um im neonleuchtenden Orange den Schriftzug „Alpen“ auf den angerauten Lack zu sprühen. „Ein Fahrrad wäre so bei einem Wiederverkauf wertlos, zumal es offiziell Eigentum des Bürgermeisters ist“, erklärt Hertel. Die Flüchtlinge erhalten die Fahrräder entweder gratis oder gegen die Hälfte der Reparaturkosten, die zum Beispiel entstehen, wenn Stephan Hertel einen neuen Mantel aufzieht. Alle 224 Flüchtlinge, die sich ein Fahrrad wünschten, haben mittlerweile eins. „Sie sind mobiler, können leichter von Veen oder Menzelen in den Ortskern kommen“, berichtet der Beirat der Flüchtlingshilfe. „Es fehlt nur noch ein Fahrsicherheitstraining auf einem Übungsplatz wie bei Grundschülern. Ich habe die Polizei schon angesprochen. Sie ist am Ball.“
Beispiel III Patenschaften sind ein Eckpfeiler. „Alle Flüchtlinge haben Paten“, berichtet Sabine Holert-Drewicke. „Ein Pate betreut ein oder zwei Familien oder Einzelflüchtlinge. So entsteht enger Kontakt.“ Die Paten helfen bei Gängen zu den Ämtern, bei Besuchen beim Arzt und sind Ansprechpartner bei Fragen. „Zweimal im Monat tauschen sie sich im Café International im Amaliencafé aus“, erzählt die 48-jährige Schatzmeisterin des Vereins. Mit den Paten entstand die Idee, an der Sammelunterkunft Tennishalle einen „Garten der Begegnung“ anzulegen, wo Gemüse und Kräutern wachsen und die Flüchtlinge gerade Gurken und Zucchini ernten. „Wenn Flüchtlinge in andere Kommunen verlegt werden und bei einem Besuch zurückkommen, erzählen sie oft, wie gut sie es in Alpen hatten“, berichtet Holert-Drewicke.
Die Flüchtlingshilfe wurde im Dezember als Verein gegründet. Die Mitglieder waren schon vorher aktiv. 100 Ehrenamtliche arbeiten in Alpen mit, die Hälfte ist Mitglied im Verein, der die Aktivitäten mit der Gemeinde organisiert. Dafür wird der Verein bei der Aktion „Bewegen hilft“ unterstützt. Der Kontakt zur Flüchtlingshilfe läuft über das Rathaus, Rathausstraße 5.
fluechtlingshilfe-alpen@web.de. www.fluechtlingshilfe-alpen.de
Quelle: RP
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Bunter Kreis Niederrhein
Bewegen hilft: Auch der Bunte Kreis soll in diesem Jahr von der großen Charity-Aktion im September unterstützt werden Hilfe für junge Familien am Niederrhein
Sonja Volkmann | NRZ
Sie heißen Felix, Emma, Celine, Max, Jonas und Evelyn. Süße, quirlige, kleine Wonneproppen, die eines gemeinsam haben: Sie kamen viel zu früh auf diese Welt und brauchten von der ersten Sekunde an eine ganz besondere Zuwendung. Emma wurde mit einem Gendefekt geboren, sie hatte keine Kraft, um selbst ausreichend zu trinken. Deswegen braucht sie eine Magensonde. Sieben Wochen lang lag der kleine Wurm auf der Intensivstation.
Evelyn atmete in den ersten Tagen nicht allein. Andere Kinder haben Hirnkrämpfe, Herzfehler oder andere seltenere Krankheiten. Auch sie verbrachten Wochen auf der Intensivstation, bevor die Ärzte sie mit ihren Müttern und Vätern nach Hause geben konnten. Für die Eltern ein Kraftakt. Emotional. Körperlich. Seelisch.
Die permanente Sorge um den Nachwuchs, sie kennt keinen Tag und keine Nacht. An Schlaf ist bei den Eltern nicht zu denken, wenn sie nachts jede Stunde nach ihrem Baby schauen müssen. Hier ist der Bunte Kreis Duisburg Niederrhein und westliches Ruhrgebiet eine große Hilfe. Antje Bandemer und ihre Kolleginnen helfen den Eltern auf dem Weg aus der Klinik nach Hause. Sie sind Ansprechpartnerinnen und Koordinatorinnen, sie bringen die Eltern auf den Weg, sich selbst mit der Situation zurechtzufinden.
„Wir lernen die Familien in der Klinik kennen“, erzählt Antje Bandemer. Die Familien entscheiden frei, ob sie die Hilfe annehmen wollen. Was in den meisten Fällen so ist. „Da kommt ja so viel Kompetenz in die Familie“, sagt Dr. Sassa von Roehl, die für die Öffentlichkeitsarbeit beim Bunten Kreis zuständig ist. Die Mitarbeiterinnen sind ausgebildete Kinderkrankenschwestern mit Erfahrung und diversen Zusatzqualifikationen.
Weit vernetzt
Sie bereiten schon vor der Entlassung die medizinischen Notwendigkeiten für die Zeit zu Hause vor, kümmern sich um Medikamente, um Spezialbettchen, sofern die notwendig sind, gehen mit den Eltern Besonderheiten bei der Nahrungsaufnahme durch. Sie begleiten die Eltern mit ihren Kindern zum Kinderarzt, zur Therapie, zu den Impfungen. Kurzum: Sie fangen die Eltern mit all ihren Unsicherheiten und Sorgen auf und helfen ihnen, sich mit ihrem kranken Kind im Alltag zurechtzufinden.
In der Regel werden etwa 20 Stunden von den Krankenkassen gewährt. Heißt: Die Begleitung durch den Bunten Kreis kann rund drei Monate gewährleistet werden. Sassa von Roehl: „Die Aufgabe ist, dem Kind den bestmöglichen Start zu ermöglichen.“ Rund 180 Familien haben im vergangenen Jahr Hilfe vom Bunten Kreis bekommen. In diesem Jahr prognostiziert der Verein ebenso viele.
Als der Bunte Kreis gegründet wurde, sei es noch schwierig gewesen, da das Modell nicht bekannt war, erinnert sich Antje Bandemer, die zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählt. Mittlerweile ist der Bunte Kreis weit vernetzt. Mit Hebammen, Ärzten, Kliniken, Kinderbetreuungseinrichtungen – und Therapeuten. Wenn die gemeinsame Sorge um das kranke Kind zur Entfremdung führt und das Paar auf der Strecke bleibt, schauen Antje Bandemer und ihre Kolleginnen auch da hin. Und vermitteln an andere Institutionen.
Ihre Hilfe ist weit verzweigt – bis zum Kinderhospiz. „Wir gehen mit den Familien jeden Weg“, betont Antje Bandemer. „Oft reicht die Zeit nicht“, sagt sie über die Arbeit in den Familien. Das Kümmern hört dann trotzdem nicht auf.
Ausbildung und Pflege
Das alles muss natürlich ebenso bezahlt werden wie die Anfahrten und die Zusatzausbildungen für die Krankenschwestern sowie die Krabbelgruppen, die sich mittlerweile gegründet haben. Dazu ist der Verein auf Spenden angewiesen und freut sich natürlich, in diesem Jahr zu den Begünstigten von Bewegen hilft zu gehören.
Der Verein beschäftigt Teilzeitkräfte. Ehrenamtler (wie die Flinken Nadeln) sind in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv.
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Frauen helfen Frauen
„Frauen-Beratung wird schwieriger“
„Bewegen-hilft“-Spenden kommen dem Verein „Frauen helfen Frauen“ zugute.
Von Jürgen Stock / RP
Kaum hatte Guido Lohmann Anfang dieses Jahres den Erlös seiner Aktion „Bewegen hilft“ an die begünstigten Vereine überwiesen, stand für ihn schon fest: „Frauen helfen Frauen“ wird auch im nächsten Jahr wieder dabei sein. Die geplante Zusatzspende in voraussichtlich vierstelliger Höhe wird es Geschäftsführerin Sabine Kellner erleichtern, ihren Haushalt auszugleichen. „Luft für zusätzliche Projekte haben wir derzeit nicht“, sagt sie.
Der Verein „Frauen helfen Frauen“ leistet bereits seit 34 Jahren Beratungs- und Hilfsarbeit. Im vergangenen Jahr betreuten drei haupt- und vier ehrenamtliche Mitarbeiter 382 Frauen und führten 900 persönliche Gespräche. Hinzu kommen zahlreiche Telefonberatungen. Der Einzugsbereich umfasst praktisch den gesamten linksrheinischen Teil des Kreises Wesel. 85 Prozent der Finanzierung übernimmt das Land. Insgesamt 22 .000 Euro steuerten im vergangenen Jahr die Kommunen Moers, Rheinberg, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn bei. Sicher ist allerdings nur ein Teil der Zuschüsse. So habe es, berichtet Kellner, auf Kreisebene und in Neukirchen-Vluyn Diskussionen über die Höhe der Zuwendungen gegeben. Ungefähr 20.000 bis 25.000 Euro muss der Verein jährlich an Eigenmitteln aufbringen.
Gerade die Beratung von Frauen, die Gewalt erfahren hätten, sei in den vergangenen Jahren komplizierter geworden. Oft gebe es eine Mehrfachproblematik. Hinzu komme eine spürbare Verrohung. „Der Satz ,Ich bringe dich um', kommt heute manch einem leichter über die Lippen als früher“, sagt Kellner.
Zusätzliche Aufgaben sieht sie durch Menschen auf den Verein zukommen, die aus Kulturen mit patriarchalischen Famiienstrukturen stammen. Dort sei das Gewaltpotenzial besonders hoch. „Wir hatten bereits die ersten Flüchtlingsfrauen in unserer Beratungsstelle“, sagt Kellner. Die meisten hatte die Polizei geschickt. Dort ist der Moerser Verein als Fachstelle für sexualisierte Gewalt als zuverlässiger Partner bekannt.
Die Mitglieder haben sich auch schon eine Aktion überlegt, mit der sie selbst bei „Bewegen hilft“ mitmachen können. Ob es klappt, weiß Sabine Kellner noch nicht: „Aber eine ,Happy Hour mit Line Dance', das wäre doch toll.“ Quelle: RP
http://www.frauenhelfenfrauenmoers.de/
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Lebenshilfe Moers e.V.
Freizeitangebot erleichtert das Leben behinderter Menschen
Die „Lebenshilfe“ organisiert Konzertbesuche, Fahrten und andere Aktivitäten für behinderte Menschen. Von Lena Goeres
Sport und Bewegung haben einen hohen Stellenwert im Verein Lebenshilfe. Das sieht man bereits an seinem Programmplan. Ob Tanzen, Kegeln, Kochen oder Reiten - das Angebot der Freizeitaktivitäten ist groß. Mit seiner Arbeit möchte der Verein behinderten Menschen und seinen Angehörigen helfen, das Leben einfacher zu gestalten.
Im Juni 1978 wurde der Verein als „Interessengemeinschaft Behinderter Moers“ gegründet. Egon Möwius, selbst Vater eines geistig behinderten Sohnes, wurde Vorsitzender. Seine Stellvertreter waren Elisabeth Bücking, Lehrerin an einer Schule für Behinderte, und der querschnittsgelähmte Gerhard Schink. Am 26. März 1979 folgte dann der Zusammenschluss mit der bundesweit organisierten Lebenshilfe. Seitdem heißt der Verein „Lebenshilfe Interessengemeinschaft Behinderter Moers“. Gut 200 Familien aus Moers, Rheinhausen, Homberg, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg bilden heute die Lebenshilfe.
Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Vereins gehören das Fußballtraining, das jeden Donnerstag stattfindet, sowie das Turnen an jedem Montag. Auch die Flamingos, die Tanzgruppe der Lebenshilfe Moers, trainieren unter der Leitung von Anna Hillebrand an festen Terminen. Besonderen Zuspruch erfährt das Kegeln. Verschiedene Kegelgruppen, wie die Gruppe der Erwachsenen, oder die „flitzenden Kugeln“, treffen sich regelmäßig. Klassiker sind auch die Frühstückstreffen und Spielenachmittage.
Dirk Möwius, Vorsitzender der Lebenshilfe, berichtet, dass es neben den regelmäßigen Aktivitäten auch Sonderaktionen gibt. So besuchen die Teilnehmer der Lebenshilfe am 26. August ein Open-Air-Konzert der Höhner im Strandbad Xanten. Auch gab es in diesem Jahr eine Freizeitmaßnahme nach Mallorca mit dem Action Club. Fünf Tage lang konnten sich behinderte Erwachsene, ohne Begleitung der Eltern auf Mallorca aufhalten und die Insel erkunden. Anstelle der Eltern kümmerten sich Betreuer um die behinderten Menschen. Möwius betont, wie wichtig diese freie Zeit auch für die Eltern der Teilnehmer sei. Viele der behinderten Menschen wohnen bei ihren Eltern und bedürfen der täglichen Pflege und Unterstützung. In den fünf Tagen haben die Eltern die Möglichkeit ebenfalls in den Urlaub zu fahren oder andere Dinge zu unternehmen.
Bei einer Freizeitfahrt ist die Betreuung der behinderten Menschen besonders wichtig, aber auch teuer. Die Betreuung findet im Verhältnis von 1:3 statt, manchmal wird jedoch auch ein Pfleger für eine Person benötigt, erklärt Möwius. Durch die großzügigen Spenden von „Bewegen hilft“ werden Freizeitaktivitäten und Fahrten zu einem erschwinglichen Preis möglich, betont der Vorsitzende des Vereins. Die Reisekosten sind oft mit den Pflegekosten gleichzusetzen. Die gesamte Arbeit der Lebenshilfe erfolgt durch ehrenamtliche Arbeit. Bis auf Honorarkräfte für besondere Angebote, wie das Tanzen, gibt es keine bezahlten Mitarbeiter. Durch geringe Verwaltungskosten fließen alle Spendengelder direkt und ohne Verlust in die Freizeitaktivitäten für die behinderten Mitglieder. Neben der Organisation von Freizeitaktivitäten unterstützt die Lebenshilfe auch gesundheitsfördernde und -erhaltende Maßnahmen. Der Verein vertritt Interessen gegenüber Einrichtungen und Behörden und hilft bei der Suche und Umsetzung nach angemessenen Wohnformen für behinderte Menschen. Möwius erklärt, dass der Verein Lebenshilfe für alle offen sei. Jedoch konzentriere sich die Arbeit besonders auf geistig behinderte Menschen und deren Angehörige.
Quelle RP
http://www.lebenshilfe-moers.de/
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Die Tafel Neukirchen-Vluyn
Neukirchen-Vuyn. Bewegen hilft: Mit dem Geld, das die Tafel von der Charity-Aktion bekommt, kann ein Teil des Umzugs in die neuen Räume finanziert werden.
Es war ein Bangen und ein Hoffen für Helmut Stoffels, Peter Schmidt und ihre Mitstreiter bei der Tafel. Nachdem die evangelische Kirchengemeinde Neukirchen ihnen eröffnet hatte, dass sie spätestens im September dieses Jahres mit der Tafel aus dem bisherigen Domizil ausziehen müssen, begann die Suche nach neuen Räumen. Die gestaltete sich nicht einfach. Aber nun steht bekanntlich seit geraumer Zeit fest: Die Neukirchen-Vluyner Tafel zieht in die Räume des früheren Baubetriebshofs am Rathaus. Ab Oktober wollen die beiden Herren aus dem Vorstand mit ihren Ehrenamtlern dort die Ausgabe der Lebensmittel organisieren. Bis es so weit ist, gibt es allerdings noch einiges zu tun. Die Büsche vor dem neuen Eingang im früheren Sozialgebäude sind bereits ein wenig gerodet, nun muss noch die Erde abgetragen werden. „Zum Eingang hin muss das plattiert werden“, sagt der erste Vorsitzende, Helmut Stoffels. Schließlich hätten etliche Kunden Rollatoren oder andere Gehhilfen dabei, erklärt der zweite Vorsitzende Peter Schmidt. Im Inneren des Gebäudes gibt es zwei größere Räume. Der eine wird später als Ausgaberaum dienen, in dem anderen wird die angelieferte Ware angenommen und sortiert. Dort, wo derzeit noch die Duschen sind, soll das Kühlhaus eingebaut werden. Das neue Tiefkühlhaus, das sich die Tafel auch mithilfe von Spenden hat kaufen können, soll in das Gebäude eingebaut werden, das die Tafel als Lager nutzen möchte. „Die beiden Kühlhäuser zu versetzen, kostet allein 2000 Euro“, erklärt Helmut Stoffels. Die Stadt habe mitgeteilt, dass für den kompletten Umzug Kosten in Höhe von rund 10 000 Euro anfallen, sagt er weiter. Eine Menge Geld für die Ehrenamtler. Umso glücklicher ist das Vorstandsduo natürlich auch darüber, dass die Tafel in diesem Jahr zu jenen Einrichtungen gehört, die einen Teil der Spenden von Bewegen hilft bekommen. Die Not ist immer noch da, sagen die beiden Männer. Etwa 800 bis 900 Menschen werden monatlich mit den Waren versorgt, die von der Tafel ausgegeben werden. Täglich kommen zwischen 50 und 60 Personen, schätzen die beiden. Die Waren werden an drei Tagen ausgegeben: Montag, Dienstag und Donnerstag. Freitags gibt es eine mobile Tafel am Vluyner Nordring, und mittwochs werden ältere Menschen zuhause beliefert, die nicht mehr selbst zur Tafelausgabe kommen können. Helmut Stoffels gehört übrigens zu den Menschen der ersten Stunde. Er ist seit 2003 dabei. Etwa 25 Ehrenamtler engagieren sich für die Tafel, sortieren die Waren, sind in der Ausgabe tätig, holen die Lebensmittel ab. Sie wissen, dass sie damit ein wenig Not vor der eigenen Haustür lindern können. Bewegen hilft:
von Sonja Volkmann
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Klartext für Kinder e.V. Moers
MOERS Serie: Durch Spenden von „Bewegen hilft“ wird der Verein „Klartext für Kinder“ unterstützt.
Klartext für Kinder in Moers
Die Geschichte von Klartext beginnt offiziell am 29. Februar 2008. Doch bereits im Dezember 2007 erhielten 150 Kinder Weihnachtsgeschenke von Klartext. Die Kinder konnten ihre Wünsche auf Kartenschreiben und sie an einem sogenannten Wunschbaum hängen. Jeder, der helfen wollte, konnte sich eine Karte nehmen und ein Geschenk von bis zu 20 Euro kaufen.
Aus der Weihnachtswunschbaum-Aktion entstand dann am 29. Februar 2008 der Verein „Klartext für Kinder“. Die Aktion findet seitdem jedes Jahr in der Weihnachtszeit statt und zaubert Kindern, die sonst vermutlich keine Geschenke bekommen hätten, ein Lächeln ins Gesicht. Jedes vierte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. Mehr als 200 Mitglieder zählt „Klartext für Kinder“ zu seinem Verein. Davon engagiert sich der Großteil aktiv in den verschiedenen Projekten des Vereins. Dazu gehört unter anderem das Tafelteam, das Kinder an Standorten in Moers und Kamp-Lintfort mit warmen und gesundem Essen versorgt. Auch das Fußballcamp, das dieses Jahr zum sechsten Mal vom 1. bis zum 5. August stattfindet, sowie ein geplantes Boxcamp im Herbst, gehören zu den Projekten. In einer besonderen Kombination von hier geborenen Kindern und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, findet über mehrere Tage ein Sportprogramm statt. Die Veranstaltungen sollen den Kindern und Jugendlichen Spaß machen und Berührungspunkte schaffen. Klartext hilft an den Stellen, wo die staatliche Hilfe nicht ausreicht. Anträge auf Hilfe werden von den Kooperationspartnern gestellt. Zu denen gehören Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbände, oder Mitarbeiter der Jugendhilfe, die mit den Familien zusammen arbeiten. Es wird bei Möbeln, Schulutensilien, Anziehsachen oder Klassenfahrten ausgeholfen.
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Caritasverband Moers-Xanten (Waldzeltplatz-Projekt)
Kamp-Lintfort. Der Caritasverband Moers-Xanten möbelt den in die Jahre gekommenen Zeltplatz in der Leucht auf, um dort ein neues Angebot für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Kamp-Lintfort:
Die Blätter in den Baumkronen rauschen, in der Feuerstelle erkennt man noch die Reste eines Lagerfeuers. Tim Bruns und Marco Kutz zurren gerade zwischen den Eichen ein dreieckiges Hängezelt fest. Schwebend eine Nacht unter dem Sternenhimmel verbringen, mitten im Wald – das klingt nach großem Abenteuer. Dabei liegt das Urwaldleben eigentlich ganz nah: Vor zwei Jahren pachtete der Caritasverband Moers-Xanten den Zeltplatz in der Leucht von der Stadt Kamp-Lintfort, um dort ein ganz besonderes Projekt zu realisieren: Einen naturbelassenen Waldzeltplatz, auf dem vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wieder fernab von digitalen Medien in Gemeinschaft auf Entdeckungsreise in die Natur und zu sich selbst gehen können. Als die Caritas den 26 000 Qua-dratmeter großen in die Jahre gekommenen Platz übernahm, war das Gelände verwildert. „Wir mussten erst einmal das Waldstück durchforsten und Totholz entfernen, um überhaupt die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, erzählt Sozialpädagoge Marco Kutz, der mit seinem Kollegen Tim Bruns bei der Caritas für das Projekt verantwortlich ist. „Das war hier kein Zeltplatz mehr, das war nur noch Wald.“ Seitdem hat sich – auch dank einiger Sponsoren – eine Menge getan. Das Sanitär- und Wirtschaftsgebäude ist weitestgehend saniert, eine feste Feuerstelle ist eingerichtet, ein Niedrigseilparcours und die ersten zehn Schwebezelte sind angeschafft. Langfristig soll auf der Wiese ein Tipi mitsamt offener Feuerstelle und Platz für bis zu 70 Personen aufgestellt werden. „Alles muss temporär aufgebaut werden können, ohne dass die Natur einen Schaden nimmt“, so Marco Kutz. Etwa ein Drittel des Platzes bleibt naturbelassen – um gemeinsam mit dem Forstamt auch naturpädagogische Angebote machen zu können. Genutzt werden soll der Platz nicht nur für die sozialpädagogische Arbeit der Caritas – angesprochen sind vor allem auch Schulen, Vereine, Kirchengruppen oder Verbände. Die Caritas vermietet dabei nicht nur den Platz, sondern stellt auf Wunsch auch pädagogische und freizeitorientierte Angebote zur Verfügung. Vieles ist in den letzten zwei Jahren bereits passiert, aber noch ist der Zeltplatz aber nicht komplett fertig. Und genau hier kommt die Aktion „Bewegen hilft“ ins Spiel: „Wir brauchen noch Geld für die Ausstattung, zum Beispiel für einen Teamparcours“, sagt Timo Bruns. Denn neben den spannenden Übernachtungsmöglichkeiten und naturpädagogischen Aktionen steht auch die Förderung sozialer Kompetenzen im Fokus. Wenn alles klappt, könnte der Waldzeltplatz im nächsten Frühsommer komplett sein. Gebucht werden kann er aber schon jetzt: Infos unter 02843/ 97100 Die Charity-Aktion „Bewegen hilft“ läuft in diesem Jahr vom 10. bis zum 30. September. Kamp-Lintfort: Neues Konzept für Zeltplatz | NRZ.de - Lesen Sie mehr auf: http://www.derwesten.de/nrz/staedte/nachrichten-aus-moers-kamp-lintfort-neukirchen-vluyn-rheurdt-und-issum/kamp-lintfort-neues-konzept-fuer-zeltplatz-id12044268.html#plx101726813
von Gaby Gies
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Selbsthilfegruppe verwaister Eltern Wesel
Lebenslange Trauerarbeit
Von Sonja Volkmann
Bewegen hilft: Auch die Selbsthilfegruppe „Verwaiste Eltern“ soll Geld aus der großen Charity-Aktion bekommen.
Dieter und Claudia Jantz.Bewegen hilft:
Den Schmerz, sein Kind zu verlieren, kann wohl niemand wirklich ermessen, der nicht auch Sohn oder Tochter durch den Tod verloren hat. Dieter und Claudia Jantz wissen, was das bedeutet. Das Ehepaar hat vor elf Jahren seinen Sohn durch einen tragischen Unfall verloren. Der damals 15-Jährige war mit seinem jüngeren Bruder und dem Cousin nach Shanghai geflogen, um den Onkel zu besuchen. In der Nacht des 30. Dezember 2004 passierte es: Der Junge schlafwandelte, was er zuvor noch nie getan hatte - und stürzte aus dem 21. Stock in die Tiefe. „Das war der Tag, der unser Leben verändert hat“, sagt Dieter Jantz. Ein Albtraum.
Die Welt der Familie geriet aus den Fugen. Da war zunächst die Anstrengung, das tote Kind nach Deutschland zu holen. Der Anblick des leblosen Körpers in einer Umgebung, die man aus Deutschland so nicht kennt. Die Überführung. Dann die unendliche Trauer. Die Trauerarbeit, das sei ein Leben lang der Fall, sagt Dieter Jantz. „Es ist schwierig, mit trauernden Eltern umzugehen“, weiß er.
Das Paar hat sich damals Hilfe gesucht. Etwa ein Jahr lang sind die beiden zu einer Selbsthilfegruppe in Dinslaken gegangen. Als dieses Angebot nicht weitergeführt werden konnte, gründete das Ehepaar Jantz selbst eine Selbsthilfegruppe für „verwaiste Eltern“ von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen. Das Einzugsgebiet der Gruppe reicht weit über den Kreis Wesel hinaus: Niederrhein, Ruhrgebiet, Borken, Raesfeld. Es kommen Eltern, bei denen der Verlust bereits längere Zeit zurück liegt, es kommen aber auch Mütter und Väter mit sehr frischen Wunden. „Eine Gruppe von Betroffenen, die sich gegenseitig stützen“, erklärt Jantz.
Reden ist ganz wichtig. Der Austausch. Das Wissen, dass man in dieser Gruppe über alles sprechen kann. Es gebe so viele schwierige Situationen, erklärt Dieter Jantz. Schließlich hat man mit den jugendlichen Kindern oftmals viele Jahre gemeinsame Erfahrungen gemacht. Manchmal reiche es aus, wenn ein Jugendlicher eine ähnliche Jacke trage wie das verstorbene Kind. Jantz: „Das kann einen so richtig runterziehen.“
In der Gruppe werden die trauernden Eltern aufgefangen. „Da ist ein Ventil, da kann ich alles erzählen“, sagt Jantz. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat für zwei Stunden. Wenn es notwendig ist, bleiben die betroffenen Eltern aber auch länger zusammen. In der Regel kommen etwa zehn Personen, manchmal sind es mehr, mal weniger. In den vergangenen Jahren mögen es insgesamt etwa 100 gewesen sein. Das Ehepaar hat mittlerweile ein Netzwerk aufgebaut, zum Hospiz, zu Bestattern, Psychologen. Sobald er merke, dass jemand traumatisiert sei, könne er die notwendigen Kontakte herstellen, sagt Jantz.
Mit dem Geld, das durch Bewegen hilft kommt, sollen Bewältigungsprozesse (Schreibwerkstatt o.ä.) oder auch mal eine außerplanmäßige Aktivität für die trauernden Eltern finanziert werden.
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Frauen helfen Frauen e.V.
Den Verein Frauen helfen Frauen gibt es seit 1980 in Moers. Das Team um Geschäftsführerin Sabine Kellner möchte Formen der Gewalt an Frauen sichtbar machen und entgegenwirken.
Frauen helfen Frauen erhält in diesem Jahr Spenden, die durch die gemeinnützige Aktion „Bewegen hilft“ von Guido Lohmann eingebracht werden. Sabine Kellner: „Darüber freuen wir uns sehr.“
Jährlich werden etwa 400 Frauen beraten. „Weit über die Hälfte hat Gewalt erlebt“, sagt Sabine Kellner. Frauen helfen Frauen ist eine Fachberatungsstelle für Gewalt an Frauen und spezialisiert auf Beratung bei körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt. Und: Der Verein ist im linksrheinischen Kreis Wesel die einzige Beratungsstelle für Beratungen bei häuslicher Gewalt. Im Klartext: Wenn die Polizei bei häuslicher Gewalt eingreift, weist sie die gefährdete Person auf die Möglichkeit hin, sich von Frauen helfen Frauen beraten zu lassen. Auf der rechten Rheinseite ist dafür die Frauengruppe Wesel zuständig. Auch bei sexualisierter Gewalt ist Frauen helfen Frauen die einzige Beratungsstelle am linken Niederrhein. Dazu umfasst das Beratungsangebot Gespräche über Partnerschaft, Trennung und Scheidung und ein umfangreiches Jahresprogramm.
nde vergangenen Jahres gab es schlechte Nachrichten für den Verein Frauen helfen Frauen. CDU, FDP und Grüne, die zusammen die Mehrheit im Kreistag bilden, wollten dem Verein einen über Jahre gewährten Zuschuss streichen. 2015 waren noch 2500 Euro aus dem Kreishaushalt geflossen. Nach harten politischen Auseinandersetzungen im Kreistag rückte das Bündnis von seinem Plan ab. Die jetzt gewährten 1000 Euro sind, wie Sabine Kellner mitteilt, immer noch ein starker Einschnitt in die Finanzen des Vereins. Zudem sei das Geld noch nicht geflossen, da der Kreishaushalt noch nicht freigegeben sei. 85 Prozent der Personalkosten werden vom Land NRW finanziert. Zuschüsse in bisher unveränderter Höhe gibt es von den Städten Moers, Rheinberg, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn. Dazu kommt ein Eigenanteil, der sich aus Mitgliedsbeiträgen Bußgeldern und eben Spenden zusammensetzt.
Sabine Kellner: „Wir wissen manchmal nicht, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Regelmäßige Spenden sind notwendig.“
Matthias Alfringhaus
http://www.frauenhelfenfrauenmoers.de/
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Palliativeinrichtung des Krankenhauses St. Bernhard in Kamp-Lintfort
Menschen am Ende des Lebenswegs helfen
„Bewegen hilft“: Mit einem Betrag der Aktion soll ein Wohlfühl-Bad auf der Palliativstation St. Bernhard gefördert werden
Kranken Menschen die Schmerzen zu nehmen und ihnen auf ihrem letzten Weg noch ein Stück Lebensqualität zu ermöglichen, das will die Palliativstation im Krankenhaus St. Bernhard. Vor fast genau einem Jahr nahm sie ihren Betrieb auf.
Eine zusätzliche Freude
Die fünf Räume sind hell und freundlich, es gibt eine Küche und einen Aufenthaltsraum für Angehörige und Patienten. Jedes Zimmer verfügt über eine Dusche. „Aber schön wäre es, wenn wir mit einem Badezimmer, das speziell ausgestattet ist und Wohlfühlcharakter hat, den Patienten eine zusätzliche Freude machen könnten“, schildert Pressesprecher Jörg Verfürth.
So ist das Wellness-Bad denn auch die nächste Idee, die man auf der Station verwirklichen will. „Es soll eine wohltuende Atmosphäre haben und den kranken Menschen guttun“, so Verfürth. Das Projekt „Bewegen hilft“ mit Guido Lohmann will in seiner vierten Runde nun einen finanziellen Beitrag dazu leisten. Rund drei Jahre dauerte es, bis die Palliativstation von der ersten Idee schließlich in die Tat umgesetzt worden war. Im August letzten Jahres wurde sie offiziell eingeweiht. Bis dahin mussten immerhin 160 000 Euro eingesammelt werden. Viele Spenden von Institutionen und Privatleuten kamen zusammen, bis der Umbau einer Station mit fünf Betten für die palliativmedizinische Betreuung fertig war.
Sinn der Station ist es, Menschen mit unheilbaren Krankheiten so zu betreuen und medikamentös einzustellen, dass sie schmerzfrei nach Hause gehen können. „Es gibt aber auch einige Patienten, die hier sterben, dies aus verschiedenen Gründen“, erklärt Verfürth. Zudem kümmere man sich auch um die Angehörigen der Kranken, die ebenfalls in der Klinik übernachten könnten.
Zur Betreuung der schwerst Kranken steht ein speziell geschultes Team auf der Station zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Departmentleiterin Dr. Ute Becker und Stationsleiterin Marion Leßmann. Damit die Patienten jedoch auch zu Hause versorgt sind, gibt es ein ambulantes palliativmedizinisches Netzwerk, unter anderem kümmern sich Palliativärzte inzwischen auch ambulant um die Kranken. Hinzu kommt die Organisation von Pflegediensten, Bewegungstherapie und vieles andere, was den Sterbenden Erleichterung und ein wenig Wohlbefinden schenken kann.
Die Palliativmedizin, also die Begleitung von unheilbar Kranken, gehört zum Leitbild des Krankenhauses St. Bernhard und der St. Franziskus-Stiftung Münster. Diese unterhält sowohl das Haus in Lintfort als auch 13 weitere Kliniken und einige Senioreneinrichtungen. Linksrheinisch gibt es derzeit in der näheren Region nur noch eine weitere Palliativstation im Krankenhaus St. Josef in Moers.
von Klara Helmes
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Suchtselbsthilfegruppe Hoffnung Xanten-Sonsbeck-Alpen
Kampf gegen Sucht beginnt im Kopf
Christa und Norbert Kalisch haben verschiedene Brillen zur Demonstration optischer Veränderungen bei starkem Alkoholgenuss. RP-Mitarbeiter Peter Gottschlich hat eine 0,8-Promille-Alcopop- Brilleaufgesetzt.
„Ich habe jeden Tag auf den Dienstschluss gewartet, um trinken zu können, als ich zu Hause war. Am Ende habe ich auch auf der Arbeit getrunken.“ Christa Kalisch erzählt ihre Suchtgeschichte ganz ungeschminkt. Diese wäre fast mit einem Selbstmord geendet. Doch ihr Mann Norbert Kalisch fand sie rechtzeitig. „Ich bin in die geschlossene Psychiatrie gekommen wie alle gescheiterten Selbstmörder“, blickt sie zurück. „Dort in Kalkar hat es in meinem Kopf Klick gemacht. Körperlich dauert der Entzug zehn Tage, seelisch ein ganzes Leben.„in die geschlossene Psychiatrie gekommen wie alle gescheiterten Selbstmörder“, blickt sie zurück.
Fast 18 Jahre ist ihre Suchtgeschichte her. Doch für die 65-jährige Xantenerin ist sie so präsent, als sei sie gestern passiert. „Alkoholismus ist eine Krankheit, die nicht zu heilen ist“, sagt sie. „Ich kann sie nur stoppen. Es besteht immer die Gefahr, rückfällig zu werden.“ Um diese Gefahr gering zu halten, besuchte sie Selbsthilfegruppen, seitdem sie trocken ist. Sie ließ sich zur Suchtkrankenhelferin ausbilden. Und mit ihrem Mann, der nie Alkoholiker war, gründete sie 2011 die Sucht-selbsthilfegruppe Hoffnung.
Seitdem leiten sie nicht nur diese Gruppe für Suchtkranke und Angehörige, sondern besuchen auch regelmäßig Schulen, um 13- und 14-Jährige vor dem Alkoholismus zu warnen, beispielsweise am Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel oder an der Marienschule in Xanten. „Vier Millionen Alkoholkranke gibt es in Bundesrepublik laut der Statistik“, sagt Norbert Kalisch. „Doch diese Zahl ist anonym, anders als eine persönliche Suchtgeschichte.“
Die können die Schüler der siebten und achten Klassen von Christa Kalisch hören. „Alkoholismus ist oft anerzogen“, sagt sie. „Zum Beispiel hat mein Vater getrunken, als er Probleme hatte. Dieses Verhaltensmuster habe ich übernommen. Aber mit Alkohol ,verschwindet' ein Problem nur für einige Stunden, dann kehrt es erst richtig zurück. Alkoholismus ist ein schleichender Vorgang. Ich habe immer mehr getrunken. Irgendwann hatte die Sucht mich im Griff. Wenn eine Flasche offen war, konnte ich sie nicht mehr wegstellen. Ich musste sie leer trinken. Selbstbewusstsein ist das beste Mittel gegen Alkoholismus.“
Doch wenn in einer Gruppe Alkohol mit guter Laune verbunden wird, ist es für Jugendliche und Erwachsene nicht leicht, selbstbewusst zu sein und Nein zu sagen, besonders wenn das Zell- und Nervengift in „Alcopops“ kaum zu spüren ist. Deshalb haben Christa und Norbert Kalisch immer eine „Alcopop-Brille“ dabei, wenn sie Schulen besuchen oder auf ihre Gruppe an Informationsständen aufmerksam machen. „Man kann Entfernungen nicht mehr richtig einschätzen, sieht Dinge verschwommen und reagiert langsamer“, berichtet Norbert Kalisch. „Die Schüler bemerken das, wenn sie mit der Alcopop-Brille über einen Parcours laufen, in dem Pylone und Hindernisse stehen.“ Für ihn ist die Prävention an Schulen ganz wichtig. „Alkoholismus ist eine Volkskrankheit“, sagt er. „Alkohol lässt sich nicht verbieten. Das hat die Prohibition in Amerika in den 20er Jahren gezeigt. Aber Gruppen können auf die Gefahr hinweisen, um die Krankheit zu reduzieren. Prävention beginnt immer in den Köpfen. Alkoholismus ist vor allem eine psychische Krankheit. Auch wenn es Rückfälle geben kann: Es gibt immer einen Weg aus der Sucht heraus.“
Dabei sieht er die Arbeit der Gruppe Hoffnung nur als Rädchen im Getriebe der Prävention und der Suchtbekämpfung. Deshalb arbeitet die Gruppe eng mit Suchtberatern und Therapeuten zusammen. Sie hat auch die „Pokemonsucht“ ins Blickfeld genommen, also die Computerspielsucht, die noch unterschiedliche Namen hat. „Es dauert nicht mehr lange, bis diese Sucht und ihre Folgen ein großes Thema sind“, ist sich Norbert Kalisch sicher, der sich mit seiner Frau darüber freut, wenn durch Guido Lohmanns Aktion „Bewegen hilft“ die Arbeit der Gruppe unterstützt wird. Die Suchtselbsthilfegruppe „Hoffnung Xanten-Sonsbeck-Alpen“ hat zwölf Mitglieder, wobei nicht alle, die zum regelmäßigen Treffen kommen, Mitglieder sind. Treffen jeden Freitag von 19 bis 21 Uhr im SPIX in Xanten, Marsstraße 70.
Infos bei Christa und Norbert Kalisch, Tel. 02801 70122 oder norbertkalisch@web.de.
Die Suchtselbsthilfegruppe geht auch an Schulen, um aus erster Hand über die Gefahren des Alkohols und des Spielens zu informieren. Sie arbeitet eng mit Therapeuten zusammen. Bei „Bewegen hilft“ fließt der Gruppe eine Spende zu. Von Peter Gottschlich
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